Informieren, Ruhe bewahren, richtig Verhalten

Der Faktencheck

Vorbeugen durch Wissen ist der beste Schutz

Übertragung, Symptome, Heilung, Fakenews und 1000 andere Themen irritieren uns. Was ist wahr und was sollten Sie beruhigt missachten.

01.

Wichtige Fakten

- Übertragung Tier zu Mensch möglich, jedoch unwahrscheinlich
- Übertragung über Oberflächen möglich
- Übertragung durch indirekten Kontakt möglich (Tröpfcheninfektion)
- Abstand von mind. 1,5m einhalten 

02.

Fake News Panik

- Lassen Sie nicht zu, das Corona Ihren Alltag bestimmt. Es gibt noch andere Themen, die für Sie wichtig sind. Vorsicht ist geboten, Panik soll aber vermieden werden.
- Youtuber, Journalisten oder Blogger sind keine Ärzte. Betrachten Sie die Lage mit Ihren eigenen Augen. Lassen Sie sich nicht von zu vielen Quellen in die Irre führen.
-  Prüfen Sie die Quellen vermeintliche Neuigkeiten. Wer steck dahinter, wieviele Like, Dislikes, Kommentare? 

Wie steckt man sich eigentlich mit Infektionskrankheiten an? Wie gelangen Viren und Bakterien in unseren Körper? 

Das Virus wird ähnlich wie die Grippe als Tröpfchen- oder Schmierinfektion übertragen. Vor allem Händekontakt, Anhusten, Sekrete oder Schnupfen können die Viren übertragen. Es gibt Belege dafür, dass eine Übertragung von Mensch zu Mensch stattgefunden hat, wobei die Überträger z. T. keine Beschwerden aufwiesen. Eine Infektion über Oberflächen, die nicht zur direkten Umgebung eines symptomatischen Patienten gehören, wie z. B. importierte Waren, Postsendungen oder Gepäck, ist unwahrscheinlich.

Die Stabilität von Coronaviren in der Umwelt hängt von vielen Faktoren wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Beschaffenheit der Oberfläche sowie vom speziellen Virusstamm und der Virusmenge ab. Im Allgemeinen sind humane Coronaviren nicht besonders stabil auf trockenen Oberflächen. In der Regel erfolgt die Inaktivierung in getrocknetem Zustand innerhalb von Stunden bis einigen Tagen. Für das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 zeigen erste Laboruntersuchungen laut einem Preprint-Artikel (eine Veröffentlichung, die noch nicht durch ein in der Wissenschaft übliches Peer-Review-Verfahren geprüft wurde), dass es nach starker Kontamination bis zu 3 Stunden als Aerosol, bis zu 4 Stunden auf Kupferoberflächen, bis zu 24 Stunden auf Karton und bis zu 2-3 Tagen auf Edelstahl und Plastik infektiös bleiben kann.

Können Coronaviren über das Berühren von Türklinken übertragen werden?

Grundsätzlich können Coronaviren durch direktes Niesen oder Husten einer infizierten Person auf Türklinken gelangen und eine Zeit lang überleben. Eine Schmierinfektion einer weiteren Person erscheint dann möglich, wenn das Virus kurz danach über die Hände auf die Schleimhäute des Mund- und Rachenraumes oder die Augen übertragen wird. Deshalb ist eine gute Händehygiene mit regelmäßigem Händewaschen und Fernhalten der Hände aus dem Gesicht wichtig.

Grundsätzlich ist es möglich, dass infizierte Tiere über ihre Atemluft oder über Ausscheidungen Coronaviren in die Umgebung abgeben. Daher ist bei engem Kontakt auch eine Infektion des Menschen auf diesem Weg denkbar.

Das Entscheidende ist der Kontakt mit einem an Coronaviren erkrankten Menschen. Nur dann ist eine Infektion möglich. Die Symptome können ähnlich denen einer Grippe sein: Erkältungssymptome, trockener Husten, Fieber, unter Umständen auch Atemnot. Einen Arzt sollte man stets bei schweren Symptomen, bei Symptomen und Aufenthalt in einem Risikogebiet oder bei Kontakt mit einer an Coronaviren erkrankten Person konsultieren. Wichtig zu wissen: eine Infektion mit dem Grippevirus ist viel häufiger.

Die Inkubationszeit ist die Zeit von der Ansteckung bis zu den ersten Symptomen. Bei SARS-Coronavirus 2 beträgt diese maximal 14 Tage. Das heißt: Ist die letzte Reise in ein Risikogebiete, z.B. China, oder der Kontakt zu einer an COVID-2019 erkrankten Person mehr als 14 Tage her und sind bis dahin keine Symptome aufgetreten, ist eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus unwahrscheinlich.

Sollten Sie selbst Symptome eines respiratorischen Infektes aufweisen und sollte auf Grund Ihrer beruflichen oder privaten Exposition ein begründeter Anfangsverdacht auf eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus bestehen, bitten wir Sie nach telefonischer Vorinformation einen Arzt aufzusuchen. Die telefonische Vorinformation ist unerlässlich um Schutzmaßnahmen für andere Patienten im Wartebereich treffen können. Zudem bitten wir Sie jeglichen Kontakt mit anderen Menschen bis zum Ausschluss einer solchen Infektion auf das absolute Minimum begrenzen.

Nicht alle Erkrankungen nach Infektion mit dem neuartigen Coronavirus verlaufen schwer, auch bei den meisten in China berichteten Fällen war der Krankheitsverlauf mild. Im Zentrum der Behandlung der Infektion stehen die optimalen unterstützenden Maßnahmen entsprechend der Schwere des Krankheitsbildes. Eine spezifische, d.h. gegen das neuartige Coronavirus selbst gerichtete Therapie, steht derzeit nicht zur Verfügung.

Man nimmt an, dass das neuartige Coronavirus von Fledermäusen stammt. Ob andere Tierarten als Zwischenwirte des Virus zwischen Fledermaus und Mensch dienen, ist noch nicht bekannt. Derzeit wird davon ausgegangen, dass sich die ersten Erkrankten Anfang Dezember 2019 auf einem Markt in Wuhan in der Provinz Hubei, China, angesteckt haben. Das neuartige Coronavirus erhielt den offiziellen Namen “SARS-CoV-2“, die Atemwegserkrankung, die es auslöst, wird als “COVID-19” bezeichnet.

So machen Sie einen Faktencheck!
Zum Coronavirus kursieren zahlreiche erfundene, unwahre oder verfälschte Nachrichten im Internet. Woran Sie entsprechende WhatsApp-Sprachnachrichten, YouTube-Videos oder Facebookposts erkennen, erklärt unsere Anleitung.

Woher kommt die Nachricht? Haben Sie ein YouTube-Video gesehen, das Sie nicht einschätzen können? Schauen Sie zunächst, wem der YouTube-Kanal gehört: Demjenigen, der im Video zu sehen ist? Oder jemandem, der mit dieser Person gar nichts zu tun hat? Was für Videos verbreitet der Kanal noch so?

Oder haben Sie eine WhatsApp-Nachricht bekommen, in Textform oder als Sprachnachricht? Dann fragen Sie, woher der Absender sie bekommen hat. WhatsApp-Falschmeldungen haben häufig einen Kettenbrief-Charakter. Oder geht es um einen Link auf Facebook oder Twitter? Schauen Sie sich das Profil an: Wer hat den Link verbreitet, was verbreitet er oder sie oder sie sonst so, welche Qualifikation hat er oder sie auf dem jeweiligen Gebiet?

Was ist der Kern der Botschaft? Insbesondere erfundene oder verfälschte Sprachnachrichten, die über WhatsApp oder Telegram verbreitet werden, machen sich häufig mehrere Mechanismen zunutze, die natürliche Bestandteile des Mediums sind: Da reden oder schreiben vermeintlich ganz normale Menschen, die Ansprache ist locker bis emotional und sprachliche Unschärfen ("irgendwie", "ein bisschen", "so ungefähr") fallen kaum auf. Versuchen Sie, solche Nachrichten auf den harten Kern zu reduzieren: Wer berichtet von wo, wann ist etwas angeblich passiert und was genau war das?

Was könnte die Absicht hinter einer Botschaft sein? Falschnachrichten sollen häufig negative Emotionen und Stimmungen verstärken, zum Beispiel Angst oder Panik. Überlegen Sie, bevor Sie eine Nachricht weiterleiten oder -empfehlen, was das dem Empfänger bringen würde: Erfährt er gesicherte Fakten oder transportieren Sie nur Emotionen weiter?

Wegen des Coronavirus würden Supermärkte die Öffnungszeiten kürzen. Heilung versprechen Tipps in Kettenbriefen, Posts zu Chlordioxid und gefährlich sei Ibuprofen. Rund um Corona kursieren viele Lügen, wir klären diese und auch weitere Fake News auf, die nichts mit dem Virus zu tun haben.

Das Wichtigste: Meldungen, Artikel und Bilder nicht einfach teilen und liken, sondern vorher genau hingucken und bestenfalls prüfen, ob da überhaupt was dran ist.

FAKENEWS


1. Supermarktketten schränken ihre Öffnungszeiten nicht ein.

Am Wochenende geisterte ein Bild durchs Netz, das für viel Aufregung sorgte: Zu sehen war ein Screenshot, der angeblich das Online-Nachrichtenportal Focus Online zeigt. Darauf war zu lesen, dass mehrere große Supermarktketten ihre Öffnungszeiten stark einschränken würden. Das Portal hat mittlerweile selbst Stellung dazu genommen: Bei dem Screenshot handelt es sich um eine Fälschung.

Auch Julia Klöckner, Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, äußerte sich am Sonntag auf Twitter zu der Falschmeldung: „Im Netz geistert rum, dass die Supermärkte nur noch 2 Tage öffnen würden. Das ist falsch!“

2. Sprachnachricht bei Whatsapp: Ibuprofen gegen Corona
  
Bei Whatsapp verbreitet sich eine Sprachnachricht, in der behauptet wird, COVID-19 würde verschlimmert durch Ibuprofen. Auch bei Facebook und Twitter gibt es immer mehr solcher Behauptungen.
Diese Nachricht ist nicht vertrauenswürdig, wie die Mediziner der Universität Wien bestätigten: "Achtung, bei den derzeit kursierenden WhatsApp-Text- und Sprachnachrichten rund um angebliche Forschungsergebnisse der "Wiener Uniklinik" zu einem Zusammenhang zwischen Ibuprofen und Covid19 handelt es sich um #FakeNews, die in keinerlei Verbindung mit der #MedUniWien stehen"

3. Das Coronavirus wurde angeblich im Labor gezüchtet

Beim Coronavirus haben sich Fake News und Verschwörungstheorien wohl schneller verbreitet, als es einem Virus je möglich wäre. Eine Theorie, die in Facebook-Gruppen wie Deutschlands Wahrheit kursiert und auch von Seiten wie der des AfD Ortsverbands Hohenlohe Süd geteilt wurde, lautet: Das Coronavirus sei in einem Labor entstanden. Der Grund: Man wolle gezielt Menschen vernichten oder zumindest Geld mit den Medikamenten machen. 

Der Erreger der Lungenkrankheit Sars – auch ein Coronavirus – kam nach verbreiteter Experten-Meinung 2002 von Fledermäusen über Wildkatzen bis zum Menschen.

Der Ursprung des Coronavirus SARS-CoV-2 hingegen ist noch nicht geklärt, bei sämtlichen Experten liegt aber der Rückschluss nahe, dass der Erreger ebenfalls von Wildtieren stammt.

4. Chlordioxid als vermeintliches Heilmittel gegen das Coronavirus

"Keiner braucht mehr Angst zu haben wegen den Corona Virus. Es gibt MMS und Chlordioxid. Viele nehmen es schon seit Jahren oder Monaten."

"Zuverlässiges Mittel gegen Corona Virus, sowie alle Viren, Bakterien, Parasiten und Würmer: Chlordioxid!"

MMS, dahinter verbirgt sich die Pseudo-Medizin Miracle Mineral Supplement (MMS). Es besteht aus der Chemikalie Natriumchlorit. Wird diese aktiviert, entsteht das als sehr giftig, ätzend, umweltgefährlich und brandfördernd eingestufte Chlordioxid. Es ist ein ätzendes Bleich- und Desinfektionsmittel.

Tatsächlich ist das Einnehmen von Chlordioxid – und das gegen viele Krankheiten empfohlene Mittel MMS – nicht nur unsinnig, sondern stark gesundheitsschädlich.

Die Verbraucherzentrale warnt. Hier heißt es:
Die Werbung verspricht eine kostengünstige, einfache und schnelle Heilung von Aids, Hepatitis, Krebs und vielen weiteren ernsten Erkrankungen.  Tatsächlich gibt es keinen einzigen Nachweis für irgendeine positive Wirkung von MMS. Von der Einnahme geht eine erhebliche Gesundheitsgefahr aus. Von der Verwendung ist dringend abzuraten!

Mobirise Mobirise

Aufklärung per Video

Antworten auf häufig gestellte Fragen zum neuartigen Coronavirus in einer Videoreihe der Bundeszentrale. 

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

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