Informieren, Ruhe bewahren, richtig Verhalten

Hygieneregeln

Vorbeugen durch Wissen ist der beste Schutz

Hygiene ist die Erhaltung und Förderung ihrer Gesundheit. Wie verhalten Sie sich richtig? Wie beugen Sie am besten einer Ansteckung vor?

01.

Hände waschen

Gründliches Waschen mit Seife oder Waschlotion tötet Coronaviren zuverlässig ab. Um die Haut zu schonen, verwenden die Mitarbeiter*innen im Krankenhaus und in Ambulanzen stattdessen Händedesinfektionsmittel. Die Wirkung ist bei sachgemäßer Anwendung vergleichbar. Besonders bevor Augen, Nase oder Mund berührt werden, sollten Hände gewaschen oder desinfiziert werden.

Händewaschen: Mindestens 20 Sekunden bis zum Handgelenk einseife

02.

Richtig husten und niesen

Das neue Coronavirus wird vor allem durch Tröpfchen übertragen (direkt oder über die Hände).

Um andere zu schützen: beim Husten oder Niesen Abstand halten, abwenden und in die Ellenbeuge (nicht in die Hände) niesen.

03.

Aufpassen beim Anfassen

Viren können an Oberflächen haften, die von vielen Menschen angefasst werden. Zur Sicherheit können Fahrstuhlknöpfe mit einem Stift gedrückt oder Türklinken mit dem Ellenbogen betätigt werden.

War der Hautkontakt nicht zu vermeiden, empfiehlt es sich, gleich die Hände zu waschen oder zu desinfizieren.

04.

Auf Abstand gehen

Auch Infizierte, die sich noch gesund fühlen, können ansteckend sein.

Deshalb heißt es: Abstand halten, 1,5 Meter mindestens. Auf Händeschütteln und Umarmen besser verzichten.

05.

Sich und andere schützen

Bleiben Sie zunächst zu Hause. Bedenken Sie, dass Sie möglicherweise nicht infiziert sind – und sich bei einem unnötigen Besuch einer Arztpraxis oder eines Krankenhauses dort womöglich erst anstecken könnten. Lassen Sie sich telefonisch dazu beraten, was zu tun ist.

06.

Mundschutz richtig einschätzen

Ein einfacher Mund-Nasen-Schutz, wie ihn Pfleger und Ärzte bei Eingriffen tragen, schütze nicht vor einer Ansteckung mit dem Virus Sars-CoV-2.

07.

Handschuhe, aber richtig!

Handschuhe sind nur bei kurzem und richtigem Gebrauch sinnvoll. Wer zum Beispiel Handschuhe auszieht, ohne sich vorher die Hände zu waschen, oder Handschuhe längere Zeit trägt und sich unbewusst ins Gesicht fasst, erhöht das Risiko einer Infektion. 

Schütz Dich und andere: Richtig Händewaschen

In vielen Alltagssituationen kommen unsere Hände mit Krankheitserregern in Kontakt. Dies zeigt der Film anschaulich: Auf dem Weg zu einer Verabredung sammeln sich – Situation um Situation – Krankheitserreger an den Händen des Protagonisten. Um sich und andere zu schützen, hilft gründliches Händewaschen.

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)

Damit sich keiner ansteckt:

Beim Husten und Niesen werden unzählige Krankheitserreger versprüht und können durch eine Tröpfcheninfektion auf andere übertragen werden. Die Protagonistin des Animationsfilms ist erkältet und muss ständig niesen. Auf dem Weg zu einer Verabredung stecken sich – Situation um Situation – andere bei der Protagonistin an. Doch wie lässt sich das verhindern? Der Film erklärt, wie es geht.

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)

Agent Blitz Blank

Händewaschen schützt vor Infektionen. Deshalb ist es wichtig, auch Kindern zu erklären, wie es richtig geht. In dem Film zeigt Agent Blitz Blank kindgerecht, wo überall Viren und Bakterien lauern und wie man sich schützen kann.

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)

Ein einfacher Mund-Nasen-Schutz, (siehe Bild) wie ihn Pfleger und Ärzte bei Eingriffen tragen, schütze nicht vor einer Ansteckung mit dem Virus Sars-CoV-2.

Mundschutz schützt die Umwelt, aber nicht die Träger!

Gesichtsmasken schützen vor allem die Umgebung des Trägers. Gesichtsmasken können aber auch ein falsches Gefühl der Sicherheit vermitteln, das dazu führen kann, dass die Händehygiene oder das Abstandhalten vernachlässigt werden.

In vielen Apotheken sind Atemmasken und Mundschutz bereits ausverkauft. „Atemmasken werden derzeit verstärkt nachgefragt“, sagte ein Sprecher des Apothekerverbands ABDA am Mittwoch in Berlin. Das sei schon seit Tagen zu beobachten.

Doch helfen Masken beim Schutz gegen das Coronavirus? Belege, dass sie das Ansteckungsrisiko für eine gesunde Person signifikant verringern, gibt es laut dem Robert-Koch-Institut nicht. Sie könnten sogar den gegenteiligen Effekt haben. Ein einfacher Mund-Nasen-Schutz, wie ihn Ärzte bei medizinischen Eingriffen nutzen, schütze nicht zuverlässig vor einer Ansteckung mit dem neuen Virus Sars-CoV-2. Von der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände heißt es dazu: „Sie sind dafür konzipiert, die Umwelt vor einem infizierten Träger zu schützen.“ Atemschutzmasken mit eingebautem Filter seien wirksamer, aber für medizinisches Personal gedacht und unangenehm zu tragen. „Sie sind für den Alltag nicht zu empfehlen.“

Mundschutz oft nicht ausreichend
Dass einfache, handelsübliche Atemmaske einen guten Schutz vor dem Virus bietet, wird von Experten angezweifelt. Im Zuge der Sars-Epidemie 2002/2003 hätten einige Studien für sogenannte FFP3-Masken einen schützenden Effekt nahelegen wollen, sagt Virusforscher Christian Drosten von der Charité in Berlin. „Das waren aber keine normalen Masken, wie man sie in Asien auf der Straße sieht oder bei uns im OP, sondern spezielle Feinpartikelmasken.“

Mit solchen Masken könne man im Alltag nicht lange herumlaufen. „Wogegen die normalen Masken schützen, ist vielleicht der häufige Griff an Mund und Nase – also die Schmierinfektion“, so Drosten

Richtige Atemschutzmasken mit eingebautem Filter seien nur im medizinischen Bereich sinnvoll, sagt auch Bernd Salzberger vom Universitätsklinikum Regensburg, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie. Die handelsüblichen Atemmasken seien im Alltag unsinnig, sagt Salzberger: Ein einfacher Mund-Nasen-Schutz, wie ihn Pfleger und Ärzte bei Eingriffen tragen, schütze nicht vor einer Ansteckung mit dem Virus Sars-CoV-2.


Atemschutzmasken in drei Kategorien unterteilt
Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit hat ein umfassendes Papier zum Thema Atemschutzmasken erarbeitet. In diesem werden auch die verschiedenen FFP-Klassen erklärt, es gibt insgesamt drei – alle sind zumindest wirksamer als die handelsüblichen Standard-Mundschutzmasken. Je höher die Klasse, umso höher die Schutzwirkung. Klassifiziert wird nach der Leckage, also der Durchlässigkeit. Bei FFP1 darf diese maximal 22 Prozent betragen, bei FFP3 nur noch zwei Prozent.

Handschuhe sind nur bei kurzem und richtigem Gebrauch sinnvoll.

Coronavirus: Sind Handschuhe sinnvoll?

Bilder aus Krankenhäusern in Wuhan: Isolationszimmer, Ganzkörperschutz, Mundschutz und Handschuhe. Auch Teile der normalen Bevölkerung nutzen Mundschutz und Handschuhe. Wie sinnvoll das wirklich ist, erläutern wir in folgenden Punkten:

- Der Coronavirus wird als sogenannte Tröpfcheninfektion und - seit neuesten Erkenntnissen - Schmierinfektion übertragen.
  
- Die Tröpfcheninfektion passiert dann, wenn man von einem Kranken angehustet oder angeniest wird. Das Nasen- und Mundsekret verteilt sich dadurch in kleine Tröpfchen - daher der Name.

- Eine Schmierinfektion passiert dann, wenn Körperflüssigkeiten des Kranken mit der bloßen Haut berührt werden. Besonders oft passieren diese Infektionen auf der Toilette. Beim Coronavirus handelt es sich um eine Schmierinfektion mit Fäkalien.

- Das alleinige Tragen von Handschuhen wird jedoch eine Infektion nicht verhindern. Dazu gehört auch ein Mundschutz der FFP Klasse II oder III.

- Handschuh ist auch nicht gleich Handschuh. Stoffhandschuhe und Lederhandschuhe sind in diesem Belange nutzlos, da die Fasern und Poren in diesen Materialien die Viren problemlos durchlassen können.

- Latex- und Nitirlhandschuhe sind dafür besser geeignet. Beides sind Materialien, die feuchtigkeitsabweisend sind und damit auch Sekrete nicht zur Haut durchlassen. Jedoch stellen sie für die eigene Haut ebenfalls Stress dar, da Schweiß nicht abtransportiert werden kann, was die Haut wiederum rissig werden lassen kann und Sie anfälliger für Infektionen machen kann.

- Jedoch muss man sich vor Augen halten, dass es nichts bringt, wenn man Handschuhe trägt und sich dann mit der behandschuhten Hand ans Gesicht fasst. Nicht umsonst spricht man von Einmalhandschuhen, die nach Kontakt mit potentiell infizierten Oberflächen weggeworfen werden sollten.

Fazit: Handschuhe können zwar bedingt vor einer Infektion schützen, vor allem für Pflegepersonal, das mit Infizierten in Kontakt kommt, können sie sinnvoll sein. Aber im Alltag macht es mehr Sinn, sich regelmäßig mit Seife die Hände gründlich zu waschen (mind. 30 Sekunden mit Seife abreiben) und darauf zu achten, nur mit gewaschenen Händen das Gesicht zu berühren oder die Toilette aufzusuchen.

"Handschuhe nehmen alles auf, was Sie berühren", erklärt Prof. Tomas Jelinek vom Centrum für Reisemedizin (CRM) in Berlin. Die Gefahr sei dann, dass man mit den Händen irgendwann ins Gesicht gehe. Wenn man schon Handschuhe trage, dann müsse man sie ständig wechseln, wie das etwa in Kliniken passiere - auf Reisen nicht praktikabel.
Fazit Jelinek: "Sie können nicht mit einem Paar Handschuhe durch den Tag gehen, das bringt überhaupt nichts außer Ekzeme."