Informieren, Ruhe bewahren, richtig Verhalten

Verhaltensregeln

Vorbeugen durch Wissen ist der beste Schutz

Hamsterkäufe, soziale Kontakte abbrechen, Ausgangssperre, Coronapartys machen die Runde. Aber was ist tatsächlich wichtig?

01.

Vorräte anlegen

Aus Angst vor dem Coronavirus beginnen die Menschen vielerorts, Hamsterkäufe zu tätigen. Der Handel berichtet von einer gestiegenen Nachfrage, sieht aber bislang keine Gefahr für die Versorgung der Bevölkerung. Unabhängig vom Coronavirus rät die deutsche Bundesregierung für einen möglichen Katastrophenfall einen Lebensmittelvorrat für 10 Tage zuhause anzulegen. Wir sagen Ihnen, was Sie für Ihren Notvorrat alles brauchen – und was nicht auf der Liste steht.

02.

Hamsterkäufe macht jeder

Virologe Kekulé: Gewisse Bevölkerungsgruppen sollten in der Corona-Krise Vorräte anlegen.
Kekulé äußerte Kritik an der pauschalen Ansage deutscher Politiker. Er könne nur „dringend befürworten“, dass gewisse Bevölkerungsgruppen aufgrund der sich steigenden Ansteckungsgefahr Vorräte anlegen. Dazu zählt er: „Menschen, die sehr betagt sind, in Deutschland würde ich mal sagen die Altersgruppe 70+ (...), Menschen mit Atemwegserkrankungen und auch Menschen mit Herzerkrankungen jeder Art, Diabetes gehört noch dazu.“

Sie müssten in den nächsten Wochen „besonders geschützt werden“ - und nun Vorsorge treffen. „Sie sollten sich natürlich Vorräte zu Hause anlegen, wenn sie nicht jemanden haben, der ihnen das bringt, vor allem Medikamente.“

Alexander Kerkulé lehrt an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

03.

Soziale Kontakte: unerwünscht

 "Wir wissen mittlerweile sehr genau, dass wir in der jetzigen Phase der Pandemie praktisch alle sozialen Kontakte unterbinden müssen, wenn wir noch eine Chance haben wollen, die Zahl der Infizierten möglichst niedrig zu halten", sagt Patrick Larscheid. Der Amtsarzt von Berlin-Reinickendorf hat vom Berliner Senat entschiedenere Schritte gegen die Ausbreitung des Corona-Virus gefordert. Das öffentliche Leben müsse zum Schutz der Bevölkerung weitestgehend eingeschränkt werden.

Die Entscheidung, Veranstaltungen mit über 1000 Besuchern abzusagen, sei zu wenig. Alles müsse geschlossen werden, wo Menschen zusammen kommen. "Sonst werden wir es nicht mehr kontrollieren können", so Larscheid. Sozialer Kontakt ist schließlich nicht nur Grundlage menschlichen Glücks – Nähe kann auch krank machen, wenn Viren von einer Person zur anderen wandern.

04.

Corona-Partys

Spiel mit dem Risiko: Warum Corona-Partys purer Egoismus sind.
Die Idee hat eine gewisse Logik: Ausgehen, Spaß haben und wenn man sich dabei das Coronavirus einfängt, kuriert man den Kater eben zeitgleich mit der Krankheit aus. Auch für den Fall, dass es einem richtig schlecht gehen sollte: Die Chancen auf ein Intensivbett stehen jetzt, am Anfang der Infektionswelle, doch noch gut, oder?

Gedanken solcher Art kursieren in den sozialen Netzwerken, im Freundeskreis und unter Kita-Eltern längst nicht mehr nur hinter vorgehaltener Hand. Antrieb ist die Annahme, dass über 80 Prozent der Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus völlig harmlos verlaufen. Doch Virologen warnen: Genau wie Masern von vielen fälschlicherweise als harmlose Kinderkrankheit mit ein bisschen Fieber und roten Pünktchen auf der Haut eingeschätzt werden, wird auch Covid-19 unterschätzt, sagt Martin Bachmann, Immunologe von der Universität Bern. Der Experte warnt vor den drastischen Folgen des Party-Leichtsinns: Eine Infektion mit Covid-19 kann tödlich enden. Für einen selbst – und vor allem für andere.

Notfallvorsorge: Das brauchen Sie

Vorratsliste: Grundnahrungsmittel für 10 Tage

Bereits seit August 2016 rät die Bundesregierung ihren Bürgern, für mögliche Extremfälle Notvorräte anzulegen. Um den Menschen die Sache etwas zu erleichtern, liefert das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe gleich eine Vorratsliste mit, auf der die Nahrungsmittel aufgeführt sind, die eine Person zuhause haben sollte, um im Notfall 10 Tage lang autark zu überleben.
Neben Wasser enthält die Liste diverse Lebensmittel, die einen Energiebedarf von 2.200 Kilokalorien pro Tag abdecken und eine ausgewogene Ernährung gewährleisten sollen. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat zudem eine zweite Checkliste veröffentlicht, die so ziemlich alles enthält, was Sie im Ernstfall außer Nahrung sonst noch zum Überleben brauchen – und das ist überraschend viel.

Notfall-Vorrat: Wasser und Nahrung
Laut Bundesregierung gehören (gerechnet für eine Person auf die Dauer von 10 Tagen) die folgenden Nahrungsmittel in Ihren Vorratsspeicher:
Getreideprodukte, Brot, Kartoffeln
Vollkornbrot: 710 g
Zwieback: 180 g
Knäckebrot: 710 g
Nudeln, roh: 280 g
Reis, roh: 180 g
Hafer-/Getreideflocken: 540 g
Kartoffeln, roh, geschält: 710 g
Gemüse, Hülsenfrüchte
Bohnen in Dosen: 570 g
Erbsen/Möhren in Dosen: 640 g
Rotkohl in Dosen/Gläsern: 500 g
Sauerkraut in Dosen: 500 g
Spargel in Gläsern: 290 g
Mais in Dosen: 290 g
Pilze in Dosen: 290 g
Saure Gurken im Glas: 290 g
Rote Bete: 290 g
Zwiebeln, frisch: 360 g
Obst
Kirschen im Glas: 400 g
Birnen in Dosen: 180 g
Aprikosen in Dosen: 180 g
Mandarinen in Dosen: 250 g
Ananas in Dosen: 250 g
Rosinen: 140 g
Haselnusskerne: 100 g
Trockenpflaumen: 250 g
Frischobst (Apfel, Birne, Banane, Orange): 710 g
Getränke
Wasser: 20 Liter (2 Liter pro Person und Tag)
Zitronensaft: 0,14 l
Kaffeepulver: 180 g
Schwarzer Tee: 90 g
Milch, Milchprodukte
H-Milch mit 3,5 % Fett: 2 Liter
Hartkäse: 500 g
Fisch, Fleisch, Eier
Thunfisch in Dosen: 50 g
Ölsardinen in Dosen: 70 g
Heringsfilet in Soße, Konserve: 70 g
Corned Beef in Dosen: 150 g
Bockwürstchen im Glas/Dose: 210 g
Kalbsleberwurst im Glas/Dose: 100 g
Dauerwurst (z.B. Salami): 200 g
Eier: 5 Stück / ca. 265 g
Fette, Öle
Butter oder Margarine: 180 g
Öl (Maiskeim, Sonnenblumen): 0,15 l
Und nach Belieben
Zucker, Süßstoff, Honig, Marmelade, Schokolade, Alkohol, Jodsalz, Kartoffeltrockenprodukte (z. B. Kartoffelbrei), Mehl, Instantbrühe, Kakaopulver, Hartkekse, Salzstangen etc.
Hinweis: Es handelt sich um allgemeine Empfehlungen, die gegebenenfalls an die individuellen Ernährungsbedürfnisse angepasst werden müssen. Auch der eigene Geschmack darf in die Auswahl der Lebensmittel natürlich einfließen. Sie sollten in jedem Fall auf Ausgewogenheit achten.

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Das Bundesministerium

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